Pädagogik

Gesetzliche Vorgaben
Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben: Wir richten uns nach den gesetzlichen Vorgaben. Diese sind BayKiBiG, SGB VIII, BEP, MKF, Handreichung U3 der LHM und den Vorgaben der Aufsichtsbehörden.
Unsere Haltung zum Spielen
Das selbstbestimmte Spiel von Kindern ist eine der natürlichsten und wirkungsvollsten Formen des Lernens. Dabei wählen sie eigenständig ihre Aktivitäten und zeigen häufig ein hohes Maß an Kreativität. Im Freispiel greifen Erwachsene nicht lenkend ein – es gibt keine vorgegebenen Regeln oder Ziele, die von außen definiert sind. In Anlehnung an den BEP verstehen wir das Spiel nicht lediglich als Zeitvertreib, sondern als bedeutendes Bildungsfeld, in dem Kinder ihre Umgebung erkunden und in sämtlichen Entwicklungsbereichen Fortschritte machen.
Situationsorientierter Ansatz (inkl. kreativer-, MINT- und Bewegungsprojekte)
Unsere Konzeption orientiert sich an den Bedürfnissen der Kinder und berücksichtigt deren natürliche Neugierde. Wir setzen auf die Methode des situationsorientierten Ansatzes, der die aktuellen Lebenswelten und individuellen Erfahrungen der Kinder aufgreift und in den Kita-Alltag integriert. Projekte hierfür wären z.B. für U3: Werden Pusteblumen am Wegesrand entdeckt entsteht daraus ein Projekt. Die Kinder dürfen Pusteblumen sammeln und „pusten“ dabei werden Informationen über die Blumen und die Natur durch unsere Fachkräfte vermittelt. Für Ü3: Mit Mitwirkung der Kinder wird ein Theaterstück mit musikalischer Untermalung entworfen und geübt, dass bei Sommerfesten / Weihnachtsfeiern von den Kindern aufgeführt wird. Generell achten wir bei der Auswahl der Projekte auf eine vielseitige und ausgewogene Mischung aus Projekten, aus den Bereichen MINT, Kreativität und Bewegung. Zudem entwickeln wir unsere Projekte anhand des BEP für die jeweilige Altersgruppe. Dabei fördern wir das eigenaktive Lernen durch forschendes Entdecken, Experimente und das gemeinsame Spiel.
Bewegung in der Pädagogik
Bewegung ist ein weiterer zentraler Baustein für die gesunde körperliche und geistige Entwicklung. Regelmäßige Bewegungsangebote und angeleitete Spiele stärken die motorischen Fähigkeiten und fördern Ausdauer, Koordination und Körperwahrnehmung. (z.B. Tierbewegungs-Zoo: Die Kinder imitieren die verschiedenen Tiere und stärken dabei ihre Grobmotorik. Außerdem fördert dies die Fantasie sowie die Körperwahrnehmung) Zusätzlich unterstützen wir die motorische Entwicklung durch gezielte Feinmotorik Übungen, die bei Vorschulkindern die Graphomotorik stärken, durch Malen, Zeichnen und bildnerisches Gestalten.
Sprachentwicklungskompetenz Förderung
Die Sprachentwicklung ist kein isolierter Vorgang, sondern ein ganzheitlicher Prozess, der in den alltäglichen Lebenssituationen der Kinder stattfindet. Kinder erleben und erlernen Sprache mit all ihren Sinnen. Eine stabile, vertrauensvolle Beziehung ist dabei die Grundlage für eine gelingende Sprachförderung. Deshalb nehmen wir uns bewusst Zeit – etwa beim Wickeln oder während der Mahlzeiten – pflegen eine respektvolle Kommunikation und begleiten unsere Handlungen stets sprachlich, um Sprache im Alltag erlebbar zu machen.
Medienpädagogischen Unterstützung
Bezüglich der medienpädagogischen Unterstützung geht es uns darum, Kindern Orientierungshilfen anzubieten sowie Ausdrucks- und Bildungsmittel bereitzustellen, ihnen einen chancengleichen Medienzugang zu eröffnen und damit die Medienkompetenz stärken. Kindheit heutzutage bedeutet Medienkindheit, gerade deshalb soll der bewusste, kompetente, aber auch kritische Umgang mit Medien vermittelt werden. Dabei achten wir auf klar geregelte Medienzeiten, die im Einklang mit Bewegung, sozialen Erlebnissen und kreativen Aktivitäten stehen. Zudem sind Medien zusätzliche Bildungsmittel, um die Differenzierung und Individualisierung in unserem pädagogischen Alltag zu fördern.
Eingewöhnung
Bei der Eingewöhnung haben wir uns für die Peer-Group-Eingewöhnung entschieden. Diese läuft wie folgt ab: Eine Kita startet mit maximal fünf neuen Kindern gleichzeitig. In den ersten Tagen sind die Eltern anwesend, halten sich aber im Hintergrund. Die Kinder erkunden gemeinsam die Räume, spielen zusammen und lernen die Abläufe der Kita kennen. Ältere Kinder, die schon länger in der Kita sind, helfen den neuen Kindern, sich zurechtzufinden. Nach einigen Tagen ziehen sich die Eltern zurück, während die Gruppe durch gemeinsame Rituale (z. B. Morgenkreis, gemeinsames Frühstück) und Spiele immer mehr zusammenwächst. Die neuen Kinder fühlen sich schnell sicher, weil sie sich an der Gruppe orientieren können. Die Vorteile: Die Kinder fühlen sich durch die Gruppe schneller sicher und weniger allein. Die Kinder gewöhnen sich oft schneller ein, da sie sich an der Gruppe orientieren.
Offenes Konzept
In der vertrauten Kerngruppe lernen die Kinder, ihren Alltag aktiv mitzugestalten und Entscheidungen selbstbewusst zu treffen. Gleichzeitig erkunden sie täglich eigenständig die verschiedenen Räume der Kita. Je nach Entwicklungsstand wird dieses freie Entdecken altersgerecht unterstützt – so bleibt der Bewegungsradius in der Krippe zunächst kleiner. Die Kleinsten entdecken ihre Umgebung gemeinsam mit ihren Bezugsbetreuer*innen.
Beobachtungsverfahren:
In unserer pädagogischen Arbeit setzen wir gezielt die Beobachtungsverfahren Sismik, Seldak, Perik und das Beller-Verfahren ein, um die Entwicklung der Kinder systematisch zu erfassen und individuell zu fördern.
Sismik unterstützt uns dabei, das Sprachverhalten und das Interesse an Sprache bei Kindern mit Migrationshintergrund zu beobachten – so können wir sprachliche Förderung und Integration gezielt gestalten.
Seldak richtet sich an deutschsprachig aufwachsende Kinder und dient der Beobachtung ihrer sprachlichen Entwicklung, insbesondere im Bereich der frühen Literacy-Kompetenzen.
Perik hilft uns, sozial-emotionale Fähigkeiten wie Empathie, Selbstbewusstsein und Beziehungsfähigkeit zu erkennen und gezielt pädagogisch zu begleiten.
Das Beller-Verfahren wenden wir bei Bedarf bei Kindern unter drei Jahren an. Es ermöglicht eine strukturierte Beobachtung in den Bereichen Motorik, Sprache, Kognition und sozial-emotionale Entwicklung – bereits in den ersten Lebensjahren.
Durch regelmäßige Beobachtungen mit diesen Instrumenten gewinnen wir fundierte Einblicke in die individuellen Entwicklungsverläufe jedes Kindes. So können wir frühzeitig passende Förderangebote gestalten und jedes Kind entsprechend seinen Stärken und Bedürfnisse optimal begleiten.
Dokumentationsverfahren:
Die Portfolioarbeit ist ein zentraler Bestandteil unserer Entwicklungsdokumentation. Jedes Kind erhält ein persönliches Portfolio, in dem über die gesamte Betreuungszeit hinweg Beobachtungen, kreative Werke und individuelle Entwicklungsschritte festgehalten werden.
Ein Beispiel aus dem Alltag: Ein Kind entdeckt über mehrere Wochen hinweg seine Begeisterung für das Zeichnen von Menschen. Diese Entwicklung wird durch Fotos, Zeichnungen und begleitende Texte im Portfolio dokumentiert. Gemeinsam mit dem Kind reflektieren wir den Entstehungsprozess, sprechen über seine Ideen und gestalten schließlich ein Portrait Zeichen Projekt für die gesamte Gruppe.
Solche Erfahrungen machen die Interessen und Kompetenzen des Kindes sichtbar und ermöglichen es sowohl den Fachkräften als auch den Eltern, den Lernweg des Kindes nachzuvollziehen und wertzuschätzen.
Rolle unserer Fachkräfte
Unsere Fachkräfte sind speziell geschult, um die Bindungs- und Beziehungsarbeit bei Kleinkindern professionell zu gestalten. Ebenso darauf Ihre individuelle Entwicklung zu fördern und dabei auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kinder zu achten. Unser Fokus auf MKF, die Handreichung U3 und eine durchdachte Gestaltung von Übergängen unterstreicht unser Engagement, den individuellen Bedürfnissen der Familien. Unsere Fachkräfte sind multikulturell. interdisziplinär und werden Geschlechts unabhängig ausgewählt.
Persönlichkeitsentwicklung des Kindes
Die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes spielt eine bedeutende Rolle für das spätere Leben. Die wichtigsten Aspekte sind: Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit, soziale Kompetenzen, emotionale Entwicklung, sprachliche und kognitive Entwicklung, Werte und Normen, sowie Identitätsentwicklung.
Tagesablauf
Unser Tagesablauf ist flexibel und kindorientiert:

Bringzeit, Ankunftszeit & Freie Spielphase (ca. 7:00–9:00 Uhr).
Individuelle Begrüßung: Eltern übergaben ihre Kinder, pädagogische Fachkräfte ermöglichen einen sanften Übergang. Freies Spiel: Kinder wählen Spielmaterialien und Aktivitäten selbstständig (z. B. Kreativbereich, Baubereich). Pädagogischer Schwerpunkt: Förderung von Selbstständigkeit und sozialer Interaktion.

Frühstück (ca. 8:00–9:00 Uhr) Gemeinsame Mahlzeiten: Gesundes Frühstück, oft von Eltern mitgebracht oder von der Kita bereitet. Soziales Lernen: Tischkultur, Selbstbedienung, Rituale wie Tischsprüche.

Kernzeit (9:00–13:00 Uhr).

Morgenkreis (ca. 9:00–9:30 Uhr). Gemeinsamer Start: Lieder, Gespräche, Planung des Tages. Partizipation: Kinder dürfen Wünsche äußern (z. B. Projekte, Spiele). Rituale: Struktur vermittelt Sicherheit (z. B. Wochenplan, Geburtstagsfeiern).

Gelenkte Aktivitäten & Projektarbeit (9:30–10:30 Uhr). Themenbezogene Angebote: Sprachförderung, Experimente, Musik oder Bewegung nach dem Bayerischen Bildungsplan. Altersgemischte Gruppen: Differenzierte Angebote für U3- und Ü3-Kinder. Dokumentation: Beobachtungen werden festgehalten (Portfolio, Entwicklungsgespräche).

Outdoor-Zeit (ca. 10:30–11:30 Uhr). Bewegung & Naturerfahrung: Spielplatz, Garten oder Spaziergänge. BayKiBiG-Vorgabe: Förderung der Gesundheit und motorischen Entwicklung.

Mittagessen (11:30–12:00 Uhr) Gemeinsames Essen: Warmes Mittagessen. Entspannung: Schlaf- oder Ruhezeit für jüngere Kinder, ruhige Aktivitäten (Bücher, Puzzle) für Ältere.

Ruhephase und freies spielen (12:00–14:00 Uhr)

Abholzeit (14:00–17:00 Uhr) Individuelle Verabschiedung: Kurzer Austausch mit Eltern über den Tag. Reflexion: Kinder berichten, was sie erlebt haben.

Nachmittagsangebote, Brotzeit & Freispiel (ca. 14:00–16:00 Uhr) Kreative/Offene Angebote: Malen, Basteln, Rollenspiele. Individuelle Förderung: Kleingruppenarbeit z. B. für Vorschulkinder. Flexibilität: Bei gutem Wetter erneute Outdoor-Zeit.
U3
Die Kita bietet ein integriertes Konzept, das die Betreuung von Kindern unter und über 3 Jahren verbindet. Dies fördert: Soziales Lernen durch die Interaktion zwischen jüngeren und älteren Kindern. Gemeinsame Rituale und Projekte, die das Gruppengefühl stärken.

Die Betreuung von Kindern unter drei Jahren stellt einen zentralen Schwerpunkt unserer Arbeit dar. Die Handreichung U3 der Landeshauptstadt München bildet die Grundlage für unser Konzept, das sich an den spezifischen Entwicklungsbedürfnissen von Kleinkindern orientiert. Unsere Fachkräfte sind speziell geschult, um die Bindungs- und Beziehungsarbeit bei Kleinkindern professionell zu gestalten.
Kindgerechte Umgebung, sowie Spiel- und Lernmaterialien
Wir legen großen Wert auf eine kindgerechte Umgebung, die durch Geborgenheit, Sicherheit und klare Strukturen geprägt ist. Spiel- und Lernmaterialien sind auf die Altersgruppe abgestimmt und unterstützen die kognitive, motorische und emotionale Entwicklung. Durch gezielte Angebote wie Bewegungsförderung, Sprachspiele und musikalische Frühförderung schaffen wir eine anregende Lernumgebung, die die kindliche Neugier fördert.
Mitbestimmungsrecht der Kinder
Die Kinder werden ermutigt, ihre Interessen zu erkunden und sich aktiv in die Gestaltung des Kita-Alltags einzubringen. Dies fördert nicht nur die Selbstständigkeit, sondern auch das soziale Miteinander und die Verantwortungsübernahme innerhalb der Gruppe. Die Kinder dürfen im Morgenkreis abstimmen, welche Aktivitäten (z. B. Basteln, Vorlesen) sie am Tag durchführen möchten. Sie lernen, ihre Wünsche zu äußern und Kompromisse zu schließen, wenn nicht alle Ideen umsetzbar sind.

In altersgerechten „Kinderkonferenzen“ besprechen wir gemeinsam Themen, die den Alltag der Gruppe betreffen, und ermöglichen es bereits den Kleinen, ihre Ideen und Wünsche zu äußern. Dadurch lernen die Kinder frühzeitig, Verantwortung zu übernehmen und ihre Meinung in einer respektvollen Atmosphäre altersgerecht zu vertreten. Dies stärkt ihr Selbstbewusstsein und ihre soziale Kompetenz.

Auch ermutigen wir Kinder, sich – z.B. mit einem einfachen Ampelsystem – mitzuteilen, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Insgesamt ist die Beteiligung der Kinder in alle Bereiche des Kita-Alltags integriert, von der Auswahl von Spielmaterialien bis zur Planung von Ausflügen. Diese Beteiligung auf Augenhöhe fördert ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein und unterstützt den respektvollen Umgang miteinander. Kinder erleben bei uns eine Pädagogik, die ihre Sichtweise ernst nimmt und sie dabei unterstützt, selbstbewusst und empathisch in ihrer sozialen Rolle zu wachsen.